Deutschland:
 
Hintergrundinformationen Thermische Wirkungen auf den Körper
     
 

Risikowahrscheinlichkeiten

Unfallwahrscheinlichkeit im Jahr : ca. 25 % der Bevölkerung ist von thermischen Belastungen ernsthaft betroffen
Todesfallwahrscheinlichkeit im Jahr: nicht ermittelbar
Gefahr: Durch extreme thermische Belastungen werden überwiegend negative Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem ausgelöst.

Was sind thermische Belastungen?

Auch bei „thermische Belastungen“ kann man von Unwettern sprechen. Thermische „Unwetter“ treten bei Kälte- und Wärmebelastung auf. Der menschliche Körper hat nur begrenzte Möglichkeiten sich Hitze- und Kälte anzupassen. Die Hitze sorgt somit nicht direkt für Krankheiten oder Todesfälle, aber verstärkt bestehende gesundheitliche Probleme. Während der Hitzeperiode im August 2003 stiegen die zusätzlichen Todesfälle durch die Hitze in Turin auf bis zu 50 Personen pro Tag an. In Deutschland wurden während der Hitzewelle im August mehr Mortalitätsfälle pro Tag gezählt als an einem vergleichbaren Sommertage (in Frankfurt 30 Fälle pro Tag - Steigerungen von über 200 %). An mehreren Tagen mit hohen Tiefsttemperaturen und hohen Tagestemperaturen steigt das thermische Belastungsrisiko deutlich an.

 

 

Wer ist betroffen?

Besonders ältere Menschen sind von den Hitzewellen betroffen. Zusätzliche Todesfälle treten besonders bei der Gruppe der über 65 jährigen auf (>95 %) . Besonders die sehr alten Menschen mit über 75 Jahren sind mit über 80 % stark betroffen.

Noch gefährlicher ist allerdings die winterliche Kälte. Diese sorgt für weit mehr Todesfälle. Nach einer Studie in Baden-Württemberg steigt die Mortalität mit jedem Grad Temperaturabfall unter 18 Grad um 0,6 % an. Auch hier sind wieder überproportional ältere Menschen betroffen.

 

Gefühlte Temperatur bei Unwetter.de

Die vom Thermometer angezeigte Temperatur stimmt häufig nicht mit der eigene empfundenen Temperatur überein. Daher gibt es das Maß der gefühlten Temperatur, welches die Hitze- und Kältebelastung angibt. Die gefühlte Temperatur setzt sich nicht nur aus der gemessenen Temperatur zusammen, es ist der Gesamteffekt aus Windchill, Luftfeuchtigkeit und Sonnenstrahlung der die gefühlte Temperatur ausmacht.

Psychologische Effekte spielen ebenfalls eine Rolle. Dies kann die Farbe der Umgebung, die Stimmungslage, das Geschlecht usw.. sein.

Unwetter.de berücksichtigt bei der Vorhersage und Anzeige der fühlbaren Temperatur die Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Sonneneinstrahlung.

 

Fachliche Grundlagen : thermischer Wirkungskomplex

Mit dem thermischen Wirkungen werden die Auswirkungen der außenklimatischen Verhältnisse auf den Körper verstanden. Thermische Belastungen entstehen während aller Jahreszeiten. In den Wintermonaten entsteht bei bestimmten Wetterlagen Kälte- und während der Sommermonate Wärmestress. Hierbei stehen die empirisch ermittelten durchschnittlichen Empfindungen eines Personenkollektiv im Mittelpunkt. Das PMV („predicted mean vote“) gibt an, welcher Anteil einer Personengruppe diese thermischen Bedingungen als unangenehm einstuft. Mit Hilfe eines Modells lassen sich thermische Belastungen im Außenbereich simulieren.

Bei Unwetter.de wird das Risiko der Hitze- und Kältebelastung in der Außenluft durch die fühlbare Temperatur beschrieben. Zusätzlich gibt es ein neues Modell, welches die Gefahren von Hitzebelastung in Innenräumen beschreibt. Die Temperatur wird dabei in einem modellhaften Gebäude berechnet. Diese Temperaturen geben zuverlässig Auskunft, inwieweit Hitzegefährdungen, für z.B. alte Menschen bestehen, die sich überwiegend in Innenräumen aufhalten. Die Prognosen sind hier abzurufen .

 

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